Sollbruchstelle
von Eva Stotz
Ein Film über die emotionale Kraft von Arbeit
Franz klagt gegen das Unternehmen das ihn nach vierzig
Jahren entlassen hat. Dann harrt er neun Monate ohne
Aufgabe in seinem Büro aus.
Stephan sitzt acht Tage und Nächte auf einem Stuhl in einem
Werbeplakat. Manchmal muss man sich verkaufen um seine
Schulden zu zahlen.
Saskia übt wie man sich erfolgreich bewirbt.
Gunnar lernt seinen Körper als Markenzeichen zu begreifen.
Franz gewinnt schließlich den Prozess - und hat doch
verloren.
SOLLBRUCHSTELLE ist ein Film über die emotionale Kraft von
Arbeit.
Regiekommentar
Als ich nach einigen Monaten aus Afrika zurück nach
Deutschland kam, blickte ich auf ein Land, das mir in
seiner Fixierung auf Arbeit, Effizienz und Disziplin
merkwürdig fremd erschien. Ich wollte einen Film machen
über Mobbing und dabei zugleich über die Bedeutung von
Arbeit in der deutschen Gesellschaft reflektieren.
Im Zentrum steht der Fall eines Managers in der Automobil-
industrie. Gegen eine betriebsbedingte Kündigung hatte er
mit Erfolg geklagt. Doch an seinen alten Arbeitsplatz wurde
er nicht mehr gelassen. Die Unternehmensleitung setzte mit
perfiden Schikanen alles daran, dass er freiwillig kündigen
würde.
Dieser Mann ist mein Vater und der Film zugleich die
dokumentierte Distanznahme der Tochter als Regisseurin –
auf der Suche nach Objektivität.
Am wichtigsten war mir bei Sollbruchstelle nicht der
Gegenstand der Überlegungen, sondern das Entwickeln der
Gedanken vor den Augen des Betrachters.